Analytische Psychologie nach C.G. Jung

In meine therapeutische Arbeit integriere ich jungianisches Denken und daraus abgeleitete Behandlungsmethoden, wie die Arbeit mit Träumen, Märchen und Mythen.

Die Analytische Psychologie hat mich seit Beginn meines Studiums immer wieder inspiriert, meine therapeutische Arbeit außerordentlich belebt und bereichert. Neben der manchmal drückenden Schwere der Neurosenlehre mit ihrem Blick auf die Pathologie, boten sich mir in der analytischen Psychologie ermutigende, tröstende und entlastende Perspektiven.

An dieser Stelle möchte ich nur einige davon kurz skizzieren.

Entwicklung findet ein Leben lang statt. In jedes Leben kommen Krisen unterschiedlichster Art und müssen bewältigt werden. Sie auch als Entwicklungschancen zu sehen, an denen Menschen wachsen und reifen können, ist ein mir wertvoller Aspekt jungianischen Denkens.
Neben dem kausalen (-biographischen) Blick bietet vor allem der finale, in die Zukunft gerichtete Blick ( wo führt mich das hin?) die Möglichkeit, Sinnhaftigkeit in diesen (oft schmerzhaften) Prozessen zu entdecken.

Die Individuation - "Werde, wer du bist"
zieht sich wie ein roter Faden durch das menschliche Leben – und auch die Therapie. Um Krisen bewältigen zu können, ist es notwendig, neue Fähigkeiten und Selbsterkenntnisse zu entwickeln.

Wer bin ich? Wie bin so geworden? Welche Möglichkeiten, aber auch Grenzen habe ich, um mein Leben zu gestalten? Kann ich mich so annehmen? Wie begegne ich anderen? - Bei diesen Fragen ist es hilfreich, sich auf das kreative Potential im Menschen zu besinnen. In der Arbeit mit Träumen, aber vor allem auch im Rahmen der Tanztherapie kann ich jungianische Methoden ausschöpfen: Imagination, Arbeit mit Symbolen, Assoziationen, Einbeziehen kreativer Medien, wie Literatur, Musik, Malen und natürlich – Bewegung und Tanz.

„Der Mensch muss erfahren, was ihn trägt, wenn er sich selbst nicht mehr tragen kann“
(C.G. Jung)
Dabei kann es hilfreich und ermutigend sein, über das eigene Schicksal hinaus zu schauen: was weiß die Menschheit über den Umgang mit diesen schwierigen Zeiten? Was sagen Mythen, Märchen, andere Kulturen, Religionen, aber auch die eigenen Träume dazu? Neben der Erforschung des eigenen – persönlichen – Unbewußten, stellt sich damit die Frage: was ist gespeichert im kollektiven Unbewußten, wie kann ich an dieses archetypische Wissen herankommen, es für mich nutzen?
Was habe ich falsch gemacht? Warum ausgerechnet ich?
Zu entdecken, dass Menschen zu allen Zeiten Ähnliches erleben und meistern mussten, kann von diesen häufig in die Therapie mitgebrachten Fragen, daraus resultierenden Schuldgefühlen entlasten und helfen, Opferrollen abzulegen.

Das Helle und das Dunkle in mir
Die vollständige Sicht auf die Seelenlandschaft des Menschen, mit allen bewussten und unbewussten, gemochten und abgelehnten Seiten, die Arbeit mit Polaritäten, erleichtert Selbstakzeptanz und Integration von Schattenaspekten. Die helle und die dunkle Seite stehen nicht einfach nebeneinander, sie ergänzen sich, bedingen sich: wo Licht ist, ist auch Schatten und nur weil es das eine gibt, können wir das andere begreifen.